Von YOLO bis zu Hipster: Die beliebtesten Internet-Ausdrücke
Die englische Sprache verändert sich und entwickelt sich ständig weiter. Wörter können im Laufe der Zeit eine völlig neue Bedeutung annehmen. Das Internet hat diesen Prozess trotz seines erst kurzen Daseins schon weitaus stärker beschleunigt als das gedruckte Wort jemals zuvor.
Außerdem eignet sich die englische Sprache wunderbar dafür, neue Wörter aufzunehmen. Tagtäglich werden neue Wörter erfunden und verbreitet, und wieder ist das Internet die Quelle, aus der ein Großteil der heutigen modernen Sprache entspringt.
Das World Wide Web hilft diesen neuen Wörtern, Ausdrücken, Wortspielen, Akronymen und Sprachveränderungen auch dabei, sich weltweit zu verbreiten, und das in Sekundenschnelle. Bei all den unterschiedlichen Stimmen aus Ländern der ganzen Welt, die online zu vernehmen sind, mit ihren unterschiedlichen Dialekten und ganz eigenen Sprachen ist es kein Wunder, dass im Netz ein herrlicher linguistischer Mischmasch und damit ein ganz neuer Online-Jargon entsteht.
Wir haben einige der beliebtesten Ausdrücke unter die Lupe genommen, wenn Sie denen also heute beim Surfen im Netz begegnen, wissen Sie genau, was sie bedeuten und woher sie kommen.
YOLO
Das Internet ist voller Akronyme, also Kurzwörtern, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zusammengesetzt sind. Das berühmteste Akronym ist mittlerweile wohl LOL für ‘laugh out loud’ (in lautes Gelächter ausbrechen).
YOLO trat 2013 auf den Plan und ist seither nicht mehr wegzudenken. Es steht für ‘you only live once’ (man lebt nur einmal) und wird normalerweise von jemandem verwendet, der etwas wirklich Dämliches getan hat, zum Beispiel: “Hey, I heard you broke your leg falling down stairs drunk at that party on Saturday”, “Yeah… but hey YOLO.” („Hey, ich habe gehört, du hast dir dein Bein gebrochen, als du bei der Party am Samstag betrunken die Treppe runtergefallen bist.“ „Ja … aber na ja, MLNE.“)
Akronyme haben sich in der englischen Sprache seit dem Aufstieg der digitalen und mobilen Kommunikation immer mehr durchgesetzt – vor allem durch SMS und Twitter. Hier steht nur eine begrenzte Zeichenanzahl zur Verfügung, also hat man sich praktische Abkürzungen einfallen lassen, mit denen man sich auch in diesen eingeschränkten Formen noch ausdrücken kann.
Hipster
Hipster gab es früher nur in Brooklyn, so heißt es. Heutzutage trifft man sie aber an so gut wie jedem Ort der Welt an, vor allem in „coolen“ Städten wie London, Berlin, LA oder Paris. Hipster sind Leute, die normalerweise im kreativen Bereich arbeiten, die gleiche Art von Musik hören und sich ähnlich kleiden – bei Männern sind z. B. Bärte und hochgerollte Skinny Jeans, die Socken und Halbschuhe offenbaren, angesagt. Das Wort ist mittlerweile so beliebt, dass es auf Wikipedia schon einen praktischen Leitfaden zur gesamten Geschichte des Hipsters gibt. Seine Verbreitung hat es größtenteils dem Internet zu verdanken, und obwohl es einst eine reine Beschreibung war, kann es heute fast als Beleidigung eingesetzt werden.
Selfie
Im Gegensatz zu ‘hipster’ gab es dieses Wort vor dem Entstehen des Internets nicht. Ein ‘selfie’ ist eine Art fotografisches Selbstporträt, das normalerweise mit einer Digital- oder Handykamera aufgenommen wird, um es als Profilfoto auf Twitter, Facebook, Instagram oder jeder anderen Art von sozialem Netzwerk einzustellen. Wie auch bei dem Begriff ‘hipster’ diente das Wort in seinen Anfängen als reine Beschreibung, doch je mehr ‘selfies’ im Internet auftauchen, desto mehr scheint es eine negative Bedeutung anzunehmen, da ‘selfies’ als Zeichen übermäßiger Eitelkeit betrachtet werden können.
Squee
Eigentlich sollten wir gleich “Squee!” schreiben, es ist nämlich schier unmöglich, diesen Ausdruck ohne Ausrufezeichen zu verwenden. Das Wort war letztes Jahr so häufig im Internet zu finden, dass es 2013 offiziell ins Oxford English Dictionary aufgenommen wurde. Die korrekte Erläuterung?
Ausruf (informell)
1. Ausdruck großer Freude oder Aufregung
Verb (squees, squeeing, squeed)
1. vor Freude oder Aufregung quieken
“Squee!” ist also im Grunde ein hoher Quietschton, der jemandem entfährt, wenn etwas sehr Freudiges oder Aufregendes passiert, ob erwartet oder unerwartet. Das OED verfolgt den Ausdruck bis in die 1990er Jahre zurück und gibt an, er „stehe wahrscheinlich für eine abgekürzt ausgesprochene Form von squeal (quieken).“
Hier gibt es weitere Anglizismen in der deutschen Sprache.
Dies sind Ihre Tipps für heute. Jetzt müssen Sie nur noch Ihr Englisch üben, um wie ein Muttersprachler zu schreiben. Bis zum nächsten Mal!