Die Welt der englischen Satzzeichen


Es gibt wenig besseres, als mit einem kleinen Beispiel aus der Welt der englischen Satzzeichen zu erklären, warum genau diese so wichtig sind zu erlernen. Unser Highlight ist das Oxford Comma. Es verläuft so: “I was having a party with two colleagues, my mum and my dad.” Die Frage ist nun, wie viele Menschen waren auf Ihrer Party? Zwei oder Vier? Nun, das kommt ganz darauf an, welche Arten von Komma Sie verwendet haben, denn entweder sind dort zwei Kollegen und Ihre Eltern oder Sie implizieren, dass Mutter und Vater der gleichen Arbeit nachgehen, wie Sie. Bei kleinen Familienunternehmen vielleicht gar nicht so abwegig, dennoch wäre das für diesen Fall eine ungewöhnliche Satzkonstruktion.

Sie würden ja eher sagen, dass Sie mit Ihren Eltern gefeiert haben, welche übrigens zudem auch Ihre Kollegen sind. Aber genau hier liegt eine wichtige Weisheit versteckt: nur wenn Sie wissen, welche Satzzeichen Sie wie anzuwenden haben, können Sie sich in der englischen Sprache frei bewegen.

Um Englisch Online lernen zu wollen ist es daher essenziell, sich alle der gängigen Regeln einzuverleiben, um in keine Fettnäpfchen zu treten. Lesen Sie weiter, denn wir zeigen Ihnen hier eine Vielzahl an Fallbeispielen die relevant sind. Und dann denken Sie vielleicht auch nicht mehr an ein imaginäres Familienunternehmen mit Mama und Papa.

Der Punkt, Fullstop. Period

Fangen wir mit den Basics an, denn auch im Englischen endet der Satz immer mit einem Punkt, allerdings wird er auch in Fällen eingesetzt, die bei uns eher selten sind.

1. Der Satz „I am swimming at the weekend.“ endet mit einem Punkt um zu signalisieren, dass der Satz vollständig abgeschlossen ist.
2. Als stilistisches Mittel werden oftmals drei Punkte am Stück verwendet, um den Leser einzuladen, selber weiterzudenken, oder um zu verdeutlichen, dass der Satz noch nicht fertig ist: „He looked around the corner and saw…“.
3. Anders als im Deutschen werden bei Zahlen keine Kommata verwendet um die Nummer zu unterteilen, sondern der Punkt. „10.43€“ ist im Englischen korrekt, denn falls auch sie „10,43€“ schreiben würden, nehme diese Zahl eine gänzliche andere Wirkung ein.

Die ersten Beispiele sind noch recht gradlinig, Zeit also für eine kleine Herausforderung…

Komma

Mit dem Komma unterteilen wir und wir listen damit. Sätze können so leicht verlängert und unterteilt werden, aber auch hier gilt es vorsichtig zu agieren, denn ein falsches Komma kann schnell zu fehlerhaften Satzstellungen führen.

1. Wenn wir unabhängige Aspekte aufzählen wollen, dann verwenden wir das Komma so: „I woke up, had a shower, brushed my teeth and then went to work“. Alle Aktivitäten sind unterteilt und in sich selbst abgeschlossen.
2. Wenn wir Adjektive auflisten, dann werden diese ebenfalls durch Kommata getrennt: „She was young, excited, and also stubborn“. Stellen Sie sich vor, wir würden die Kommata wegnehmen, dann wäre die Dame in unserem Beispiel nicht mehr „jung und aufgeregt“ sondern „jung aufgeregt“, was dem Satz eine falsche Wirkung gibt. Auch ist das letzte Komma nach „excited“ sehr wichtig, denn das ist das berühmt berüchtigte Oxford Comma. Die Kommasetzung ist hier unnachgiebig und muss genau beachtet werden, denn sonst würde unser Beispiel angeben, dass „aufgeregt“ und „starsinnig“ gleichgestellt sind. Was zumindest hier nicht der Fall sein sollte.
3. Um Details einzufügen wird ein Teil des Satzes komplett von Kommata umhüllt: „He spoke to her, not knowing her name, for more than ten minutes“.

Das Semikolon

Wir geben zu, das Semikolon ist in jeder Sprache eines der komplexeren Satzzeichen, so auch im Englischen. Es wird häufig dann verwendet, wenn ein Punkt zu abschließend ist, ein Komma aber nicht genug Ausdruck verleihen, oder nicht dem Inhalt entsprechen, kann. Mit einem Semikolon können Sie zwei Sätze miteinander in Einklang bringen, oder größere Satzkonstruktionen in kleinere Aspekte unterteilen.

1. Let me get you a drink; you bought the last one. Stellen Sie sich diesen Satz statt des Semikolons mit einem Komma vor. Es passt vom Stil nicht, daher wird das Semikolon verwendet um die beiden kurzen Sätze zu verbinden. Natürlich könnten Sie auch zwei souveräne Sätze schreiben: Let me buy you a drink. You bought the last one. Allerdings zeugen zu kurze Sätze nicht immer von einem hochwertigen Sprachpotenzial, außerdem ist es für den Lesefluss angenehmer, wenn die Sätze eine gewisse Inhaltstiefe mit sich bringen.

Der Apostroph

Allzu oft sehen Sie im Englischen Ausdrücke wie „I wouldn’t say that“. Gemeint ist „I would not say that“, aber mit der Zeit werden immer mehr Ausdrücke gekürzt, denn die Sprache verändert sich konstant. Das Hochkomma, oder Apostroph, ersetzt dabei einen Buchstaben wenn zwei eigenständige Worte zusammengefügt werden. Allerdings hat dieses Satzzeichen noch viel mehr im Petto und sollten daher ausführlich gelernt werden, um keine vermeidbaren Fehler zu erlernen.

1. The cats‘ mother – hier ist kein Buchstabe ersetzt worden, sondern das Apostroph wird verwendet um ein Besitztum anzuzeigen, wenn das Hauptwort auf einem „s“ endet. In diesem Fall sind es Katzen „cats“.
2. The car’s window – hier aber sieht das Hochkomma schon wieder anders aus, denn „car“ endet nicht auf „s“.

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Trennstrich und Querstrich

Zwei sich sehr ähnlich aussehende Striche machen die englische Interpunktion zusätzlich kompliziert, allerdings nur auf den ersten Blick. Der Trennstrich „hyphen“ wird verwendet, um zwei oder mehr Worte zu vereinen, um einen selbstständigen Ausdruck zu erstellen.

1. State-of-the-art.
2. Runner-up.

Der Querstrich „dash“ hingegen wird ähnlich wie unsere Klammersetzung ( ) verwendet und ist meist ein eher stilistisches Mittel.

1. I called him – no answer.
2. He might call you back – who knows.

Zusammengefasst

Die englische Grammatik und Zeichensetzung ist zwar an sich einzigartig, aber man findet doch immer wieder Parallelen zu der Deutschen. Mit ein wenig Übung lernen Sie auch schnell falsche Freunde von echten Regeln zu unterscheiden, damit ein Beispiel wie die Arbeitskollegen Mutter und Vater nicht mehr vorkommen.

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